Ein Name wie ein Berg. Zu Besuch bei Magdalena Messner im Schloss Juval.

Messner. Das ist ein Synonym für Bergsteigen. Eine Weltmarke, die ihre Kraft heute auf das Messner Mountain Museum – kurz MMM – überträgt, das inzwischen 6 Museen umfasst, von denen jedes einem Teilthema gewidmet ist.

Corones, Firmian, Dolomites, Juval, Ripa und Ortler – ein touristisches Kulturprojekt mit besonderer Dimension, weswegen es Gründer Reinhold Messner auch seinen 15. Achttausender nennt.

 

Wir fahren die steile Straße zum Schloss Juval bei Naturns im Schnalstal hoch, wo alles begonnen hat.

Doch wir treffen nicht Reinhold, sondern seine Tochter Magdalena, die das Unternehmen leitet. 

 

Im Gegensatz zum MMM Corones, das auf 2.275 Metern mit der inzwischen verstorbenen Star-Architektin Zaha Hadid als moderner Betonbau realisiert wurde, ist Juval das Paradebeispiel einer hoch am Felsen thronenden Ritterburg.

Magdalena Messner empfängt uns beim Parkplatz und wir spazieren die Treppen rauf zum Innenhof der Anlage und die Eindrücke überschlagen sich ob der Romantik dieses Ortes. Es liegt ein Zauber in diesen Räumen und es fällt leicht, sich Reinhold Messner in der Bibliothek vorzustellen, wie er dort minutiös seine Erstbesteigungen plant,

um anschließend im Keller seine Ausrüstung für die gefährlichen Abenteuer in Schnee und Eis zusammenzustellen. Auf einer Säule, leicht zu übersehen, hängt ein kleines Foto, das den jungen Reinhold Messner mit dem Dalai Lama zeigt. Man ist mittendrin im Leben einer Legende und schon fast hat man das Gefühl, zu weit in Reinhold Messners Privatsphäre einzudringen. 

Vor ganz anderen Abenteuern steht seine Tochter Magdalena bei der Leitung und der Weiterentwicklung der Messner Mountain Museen. Nach ihren Studien in Wirtschaft und Kunstgeschichte hat sie hier die Zügel übernommen und ist inzwischen auch Mehrheitsgesellschafterin.

 

Kompetenzfelder, die sie hier gut brauchen kann, sind die MMM doch ein ständiger Spagat zwischen fordernden Bau- und Kulturprojekten mit wichtiger regionaler Bedeutung – und damit großer Verantwortung für viele Menschen.

Und die MMM scheinen eine spannende Blaupause zu sein, wie man mit Leidenschaft und Phantasie, jenseits vom Bau von neuen Skiliften, nachhaltige, touristische Impulse setzen kann, die viele alpine Regionen heute brauchen würden.

 

Am Ende der Führung sitzen wir noch bei Kaffee an den warmen Steinmauern und wir sind beeindruckt, mit welcher Gelassenheit und Bescheidenheit Magdalena schrittweise aus diesem enormen Schatten hervortritt, den ihr Vater wirft.

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