Der Kesslerstadel in Matrei

Man will sich am liebsten zur Schwalbe verwandeln und von oben den Geschichten beim Wachsen im Garten zusehen.

Vor einiger Zeit waren wir schon mal in Matrei und hatten das wunderbare Hotel Hinteregger besucht. Die Chefin des Hauses hatte damals gemeint, ihre Schwester hätte auch einen schönen Ort, der in unser Magazin passen würde. Dann kam Corona und Jahre später haben wir es dann endlich wieder nach Osttirol geschafft. Der Kesslerstadel ist ein Herzensprojekt von Gerti und in vielerlei Hinsicht einzigartig. Er liegt nicht nur mitten im Ort, unweit der mächtigen Kirche Matreis, sondern er ist auch ein lebendiger Mittelpunkt der Einheimsichen. Im Garten am Grundstück spielen manchmal die Kinder des benachbarten Kindergartens und zwischen der Ferienwohnung im Erdgeschoss und jener im Dachstuhl liegt, fast nicht erkennbar, ein zentraler Treffpunkt für Vereine. Hier hatte vor über 30 Jahren auch Theresia – die Mutter von Gerti – ihre Naturschutzbewegung gegen den Bau eines Staudamms im Dorfertal gestartet —  mit Erfolg. Heute wird der Raum auch vermehrt für Coworkation und Seminare genutzt. 

Der alte Stadel ist sozusagen in seinen besten Jahren und macht keine Anstalten, das zu ändern. Wir sind uns bis heute nicht sicher, ob er das von Theresia hat oder sie von ihm, denn sie bearbeitet auch in ihrem (Un)Ruhezustand mit jugendlicher Energie den Gemüsegarten und führt Neugierige durch das historische Gasthaus nebenan, das heute ein kleines Privatmuseum ist.

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Wenig museal wirken hingegen die zwei Ferienwohnungen, die mit Fingerspitzengefühl und feinen Materialien in die alte Hülle eingegossen wurden. Was heute absolut richtig wirkt, brauchte die Hartnäckigkeit und Leidenschaft von Gerti, um sich  wundervoll zu manifestieren. Während die obere Wohnung mit zwei Schlafnestern perfekt für Familien oder Gruppen geeignet ist, lädt die untere Einheit zum ruhigen Rückzug für Pärchen. Man muss aber damit rechnen, dass man frisches Gemüse vom Garten bekommt, wenn man es sich vor der alten Steinmauer gemütlich macht und den Wolken beim Einfangen der letzten Sonnenstrahlen zusieht. 

Matrei selbst ist ein besonderer Fleck in Osttirol, das bis heute – zum Glück – von negativen Auswirkungen des Massentourismus verschont geblieben ist. Bergsportlich ist hier am Tor zum Nationalpark Hohe Tauern alles möglich. Die umliegenden Berge türmen sich bis über 3.000 Meter auf,  werden von unzähligen Wasserfällen umschmeichelt und zählen, nicht nur für uns, zu den Juwelen der Ostalpen. Bei all den steilen Flanken eine Besonderheit: Matrei tankt durch die Talöffnung gegen Westen auch im Winter viel Sonne. Ja, wir sind verliebt. Der Kesslerstadel ist ein fantastischer Ort mit viel Geschichte, guter Energie und tollem Design. Er ist ein Gesamtkunstwerk der Generationen und hat es spielend in unsere „Hay Beauty“ Kollektion geschafft. 

Kesslerstadl Matrei Osttirol-01

Social Media nervt alle. Email fetzt.