Das murtal

Im Herzen der Steiermark liegt eine abwechslungsreiche Region der Kontraste, die nicht mit einem einzigen Postkarten- Motiv vermittelt werden kann. Bei unserem ersten Besuch sind wir in die Stille der Seckauer Alpen eingetaucht.

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Die alten Zirben lächeln entspannt und wippen im Wind, während die wilden Bullen ihre Kreise ziehen.

Wo ist das Murtal?  Oder besser noch: Wo fängt es an und wo hört es auf? Politisch gesehen bezeichnet man damit die nun ineinander verschmolzenen steirischen Bezirke Judenburg und Knittelfeld, mitten im grünen Herzen Österreichs. Natürlich fließt die Mur,  der namensgebende Fluss, sowohl davor als auch danach durch die Täler, aber ein “District Re-Branding” ist und war mit Sicherheit keine einfache Aufgabe. 

 

Besondere Bekanntheit gewann diese Region mit der Formel 1 Rennstrecke des Landes, die früher als Österreichring, dann zum A1 Ring (Sponsoring der Telekom) wurde, bis sie schließlich von Red Bull übernommen wurde. Hier schlägt sich geschichtlich ein weiterer Bogen zum “Speed” Thema dieser einzigartig diversen Region…  weiterlesen

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Der Lorettohof in der stille Gaal.

Diese Unterkunft ist unerwartet. Dort wo. 

Nur 6 Zimmer und feine Naturmaterialien zaubern eine besonders heimelige Atmosphäre.

Wir wollen trotz Schnees eine erste Wanderung am Pass wagen, brechen aber viel später auf als geplant, was an den selbstgebackenen Frühstückskuchen von Christine liegt. Wir sind eigentlich keine großen Frühstücker, doch hier brechen wir alle Prinzipien. Alles Bio, fast alles aus der eigenen Produktion oder von regionalen Partnern. Grandios.

Vorbei an frischen Wolfsspuren streunen wir wieder zurück nach unten, während langsam die Dämmerung einsetzt. Zum Heulen schön. 

Der Karersee zählt im Sommer zu den Hotspots des Tourismus, und gerade hier zeigte sich in den letzten Jahren, wie verletzlich dieses Ökosystem ist. Der Pass wurde im Herbst 2018 von Sturm Vaia schwer getroffen, der mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h weite Teile des umliegenden Waldes zerstörte. Zudem haben die Sturmschäden die Bedingungen für den Borkenkäfer verschärft, der nun in den betroffenen Gebieten um den Karersee vermehrt auftritt und die Bäume weiter schädigt. Ein Problem, das wir auch von Osttirol gut kennen.

 

Wenn die rasante Ausbreitung nicht gestoppt werden kann, werden viele unserer Bergregionen mit zahlreichen Herausforderungen, wie der Gefahr von Muren und Hangrutschungen zu kämpfen haben.

 

 

Bernd vom Karerhof ist nicht nur Biobauer, sondern auch der hiesige Förster und erzählt davon, dass sich durch die neuen Freiflächen auch neue Pflanzen und Blumen angesiedelt haben und es dadurch mehr Bienen gibt als früher. Vielleicht kann die Natur besser auf den Wandel reagieren können als der Mensch? Die Rückkoppelungen in einem komplexen, vernetzten Ökosystem sind jedenfalls herausfordernd.