Eines müssen wir gleich von Beginn an festhalten: Das Pustertal mag durch seinen vielen Verkehr laut sein, der Saalerwirt allerdings liegt weit weit, ja ganz weit weg von allem.
Eine alte Straße (bestens asphaltiert), wo schon 1587 die Kutschen rauf und runter rollten, führt zum abgelegenen Weiler Maria Saalen oberhalb von Bruneck. Man könnte sogar für einen Moment das Vertrauen in sein Navi verlieren, fährt man doch immer weiter rein und rauf in’s Nirgendwo. Doch unser Navi hatte Recht und wir fahren auf eines der ältesten Gasthäuser zu, wo schon im 17. Jahrhundert die Leut zusammen am Tisch saßen. Die einzigen dauerhaften Bewohner dieses idyllisch gelegenen Flecks ist die Familie Tauber selbst, die dort Gastgeber in 5. Generation ist.
Wir setzen uns für einen Aperitiv draußen an die wärmende Hausmauer. Wir probieren das fantastische Bier, das eigens für die Vereinigung Südtiroler Gasthaus gebraut wird. Währenddessen zirpen die Grillen auf Hochtouren und lassen den Sommer trotz Temperatursturz nochmals aufblühen. Wir beobachten die rege Bewegung der Gäste zwischen Badehaus, Gasthaus und Zimmer. Eine eigene Welt hier. Jeder irgendwie so entspannt, man grüßt sich untereinander, wie gute alte Freunde.
Kopf und Körper haben bei uns selbstständig den Ruhemodus aktiviert. Gastgeber Gabriel holt uns rein in die wunderschöne, alte Stube. Gemütlich und fein, mit dem richtigen Maß an urig. Das Essen: wahnsinnig gut. Vieles kommt aus der eigenen Landwirtschaft und von Bauern rundherum, regional ist eine Selbstverständlichkeit. So wie es für uns selbstverständlich ist, wieder zurückzukommen.